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Damentennis ohne Werbeikonen

Am 31. Juli diesen Jahres sorgten deutsche Sportlerinnen in Japan für Furore. Im Tennis besiegte das deutsche Fedcup-Team im Sky-Dome in Tokio die gastgebenden Japanerinnen mit 3:2 und schafften damit nach langen Jahren der Zweitklassigkeit wieder die Rückkehr in die Weltgruppe 1. Vor über 5000 Zuschauern sorgten Anna-Lena Grönefeld und die erst 19jährige Tatjana Malek mit dem glatten 6:3 und 6:4-Erfolg über Ayumi Morita und Rika Fujiwara für den entscheidenden dritten Punkt. Besonderen Anteil an der Rückkehr aus der sportlichen Zweitklassigkeit hatte Tatjana Malek. Der Teenager hatte durch zwei deutliche Erfolge im Einzel schon die beiden Punkte zuvor ergattert. Die Bilanz von Malek im Daviscup lautet eindrucksvoll 6:0. In der deutschen Öffentlichkeit ist dieser Erfolg jedoch maximal eine Meldung in den Seitenspalten der Gazetten wert. Das Damentennis ist nach dem Rückzug von Steffi Graf völlig aus dem Fokus verschwunden, weil die Erfolge ausblieben, eine Nachfolgerin bis heute nicht gefunden werden konnte. Auch Tatjana Malek, die zweifelsohne im Fedcup brillieren konnte, blieb bei ihren Soloauftritten auf der Damentour unauffällig. Mit 19 Jahren ist man im Damentennis auch kein junges Talent mehr. Gerade Spielerinnen aus dem osteuropäischen Raum, die mittlerweile die Szene bestimmen, gewinnen schon mit 15 oder 16 Jahren ihre ersten WTA-Turniere. Deutsche Damen haben im Einzel schon lange nichts mehr gewonnen. Die Auswirkungen auf die Sportartikelbranche sind deutlich spürbar. Da im Damentennis die Werbeikonen fehlen, durchschreitet die Branche seit Jahrzehnten eine nicht enden wollende Talsohle. Der Tennisversand erholt sich nur langsam vom Einbruch nach dem Ende der Ära Graf. Von einem Boom ist man jedoch ebenso weit entfernt, wie eine deutsche Akteurin von einem Grand-Slam-Sieg.

Autor: Maik Langenberg

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